Bei einem Trachom handelt es sich um die sogenannte Ägyptische Augenentzündung. Ein Trachom wird anhand vieler Bezeichnungen beschrieben. Wenn ein Trachom die Endphase erreicht, kann es zur Erblindung kommen. Bei einem Trachom entzündet sich die Bindehaut chronisch.
Bei dieser Erkrankung unterscheidet man vier Stadien. Die Anzeichen der ersten Phase treten im Normalfall erst nach ein bis zwei Wochen auf. Meistens tritt dann als erstes eine Konjunktivitis (Bindehautentzündung) auf. Mit der Bindehautentzündung treten auch Symptome auf, die bei einer Entzündung typisch sind, zum Beispiel eine gerötete Bindehaut und die Bildung von Sekret in den Augenwinkeln. In Phase zwei bilden sich Lymphfollikel an den Oberlidern, wodurch sich die Bindehaut rau anfühlen kann. Im weiteren Verlauf der Erkrankung kann es dazu kommen, dass die Augen anschwillen und das Augenlid auf unnatürliche Weise herunterhängt. In der dritten Phase platzen die Lymphfollikel wieder und dadurch entstehen meistens Narben. In Phase 4 ist es dann schon soweit, dass die gebildeten Narben sich zusammenziehen und das Augenlid nachgibt, sodass die Wimpern sich ins Auge kehren. Durch das Blinzeln der Augenlider und das Reiben der Wimpern auf der Augenoberfläche kann es zu schweren Verletzungen am Auge kommen, die eine Erblindung zur Folge haben können.
Das Trachom wird durch die Chlamydia trachomatis A, B und C – ein Bakterium – hervorgerufen. Hauptsächlich sind Regionen mit schlechter Hygiene betroffen. Aufgrund dieser Tatsache ist das Trachom in Regionen mit guter Hygiene so gut wie ausgerottet. Besonders wohl fühlen sich die Bakterien in tropisch warmen Regionen. Eine Infektion mit diesen Bakterien kann bereits schon durch Anfassen eines befallenen Gegenstands erfolgen, darunter fallen zum Beispiel benutzte Handtücher oder getragene Kleidungsstücke. Diagnostizieren kann der Augenarzt ein Trachom durch Anamnese des Patienten und meistens weisen die Augen äußerliche Symptome auf. Um die Diagnose zu unterstreichen, wird ein Abstrich gemacht. Der Abstrich wird dann im Labor auf Erreger untersucht. Ein Abstrich ist deshalb so wichtig, da ein Trachom einer Bindehautentzündung sehr ähnlich ist.