Eine Sehnerventzündung, auch Neuritis nervi optici genannt, ist eine Autoimmunentzündung des Sehnervs. Sie tritt häufig in Verbindung mit der Multiplen Sklerose auf. Ist der Sehnerv entzündet, so kann als Folge eine eingeschränkte Sehleistung zurückbleiben. Die häufigste Ursache für eine Sehnerventzündung ist eine Autoimmunentzündung des zweiten Hirnnervs. Die genauen Ursachen einer Sehnerventzündung bleiben in den meisten Fällen ungeklärt. Hauptsächlich tritt sie zwischen dem 18. und 45. Lebensjahr auf. Das Auftreten ist sehr selten, meistens bei jedem Dritten von 10.000. Frauen sind deutlich häufiger betroffen als Männer. Unter die typischen Symptome fallen Augenschmerzen, Gesichtsfeldausfall und Sehstörungen. Meistens sind die Kontraste auch nicht mehr so scharf. Bei einer Sehnerventzündung fällt der Visus rapide und sehr schnell ab, auch ein Druckgefühl im Auge ist nicht unüblich. In wenigen Fällen tritt eine Entzündung des Sehnervs an beiden Augen auf. Beim Augenarztbesuch kann es sein. dass eine Augenhintergrundkontrolle unauffällig endet. Circa ein Drittel aller Betroffenen weisen eine geschwollene Papille auf. Wenn ein Verdacht auf eine Sehnerventzündung vorliegt, wird in den meisten Fällen ein MRT durchgeführt, um die Diagnose zu bestätigen.
Durchschnittlich ist die Sehnerventzündung circa ein bis zwei Wochen aktiv, hält die Entzündung länger an, ist eine Verbesserung wohl nicht mehr zu erwarten. Nach einer Sehnerventzündung hat der Betroffene meistens nur noch eine Sehschärfe von circa 50-70 %. Nicht unüblich ist auch, dass Betroffene wieder die volle Sehleistung von 100 % erreichen. Eine der gefährlichsten Komplikationen ist, dass der Mensch durch diese Erkrankung vollständig erblinden kann. Durch das schnelle Verschlechtern des Visus kann das Risiko, einen Arbeitsunfall oder Ähnliches zu haben, ansteigen. Meistens bildet sich eine Sehnerventzündung ohne Eingreifen eines Arztes zurück. Manche Sehnerventzündungen werden auch medikamentös behandelt, aber eine Studie zeigt, dass der Patient dadurch keine bessere Sehleistung als ohne Behandlung erhält. Ist nach circa vier Wochen keine Besserung in Sicht, sollte man eventuell an eine Infektion denken, die dann mit Antibiotika behandelt wird.